Der Hauptansatz des Projektes „Streit.Punkt“ ist, das Selbsthilfepotential von Schüler/innen im Umgang mit Konflikten so früh wie möglich zu fördern und positiv zu entwickeln. Konflikte gehören zum Leben, sie können als wichtiger und gewinnbringender Motor unseres gemeinsamen Miteinanders betrachtet werden. Sie sind ein Zeichen, dass Klärung notwendig ist und Entwicklung stattfinden soll. Leider haben viele Kinder und Jugendliche gar nicht oder kaum erfahren bzw. erlernt, wie man mit Streit konstruktiv und gewaltfrei umgeht. Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten sind regelmäßiger Bestandteil des Miteinanders im Alltag. Wenn sie konstruktiv und fair verlaufen, wirken sie wie ein reinigendes Gewitter und bringen Beziehungen zwischen Menschen voran. Es ist wichtig Streit zu bearbeiten, nach guten Lösungen zu suchen und ihn dann auch ruhen zu lassen bzw. einen Punkt dahinter zu setzen.
Innerhalb eines Schuljahres erlernen Schüler/innen der siebenten Klassenstufe die Konfliktbearbeitung nach der Methode der Mediation. Die theoretische und praktische Ausbildung beinhaltet die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konfliktverhalten, der Vermittlung von theoretischem Hintergrundwissen und das Ausprobieren in praktischen Rollenspielen.
Im Grundschulbereich haben vorrangig Klassen der vierten und fünften Klassenstufe die Möglichkeit den Klassenrat kennen zu lernen und nach einem Einstiegsseminar im Alltag zu nutzen. Der Klassenrat ist eine regelmäßig stattfindende Gesprächsrunde, in der sich Schüler/innen und Klassenleiter/innen gemeinsam mit konkreten Anliegen der Klassengemeinschaft (z.B. Ausflüge oder Projekte, Organisationsfragen wie Dienste oder Regeln, Probleme und Konflikte) beschäftigen und dafür möglichst einvernehmliche Lösungen finden.
Bei Mobbing hat sich ein Konflikt bereits verfestigt, eine einzelne Person ist in die Unterlegenheit geraten und wird über längere Zeit angegriffen oder drangsaliert. Diese Person hat nur schwer die Möglichkeit sich mit eigener Kraft aus ihrer Situation zu befreien. Das Projekt Streit.Punkt bietet die Möglichkeit individuell auf Mobbing zu reagieren. Abhängig davon wie weit das Mobbing voran geschritten ist, ist es denkbar den Klassenrat und Streitschlichter/innen unter Vorbehalt zum Einsatz zu bringen (nur in Anfangsstadien). Beratungsgespräche mit der Sozialarbeiterin können auf Wunsch jederzeit stattfinden. Lösungsmodelle wie die „Farsta- Methode“ oder der Interventionsansatz nach dem „No Blame Approach“- Prinzip können bei Vorhandensein der nötigen Rahmenbedingen in der Schule zum Einsatz gebracht werden (in fortgeschritteneren Stadien).